Kristin Dubian

Heilpraktikerin | Feldenkraispädagogin | Somatic Experiencing ©

 

 

 

Somatic Experiencing©

Somatic Experiencing© (SE) ist eine psycho-physiologische Behandlung für Menschen, die durch traumatische Erfahrungen belastet sind. Diese Methode eignet sich besonders, die Folgen von Schock und Trauma aufzuarbeiten und hilft den Betroffenen, wieder Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die eigene Lebensenergie zu gewinnen.

Was ist ein Trauma?

Ein Trauma ist jedes Ereignis, das unsere Schutzhülle verletzt und uns mit einem Gefühl der Überwältigung und Hilflosigkeit zurücklässt. Traumatisierende Erlebnisse haben vielerlei Gestalt: Verkehrsunfälle, Stürze, Operationen, zahnmedizinische Behandlungen, schwere Krankheiten, Verletzungen oder der Verlust eines nahen Menschen gehören genauso dazu wie Gewalt, Krieg, Naturkatastrophen oder Missbrauch.

Grundsätzlich stehen uns in solchen Situationen drei angeborene Überlebensstrategien zur Verfügung: Flucht, Kampf oder Totstellreflex (Erstarrung). Gelingt uns Flucht oder Kampf, stellt sich im Organismus meist das natürliche Gleichgewicht wieder ein. Können die ersten beiden Optionen allerdings nicht erfolgreich ausgeführt werden, greift der Totstellreflex. Die zuvor bereitgestellten Energien bleiben im Nervensystem gefangen und werden nicht entladen. Diese im Nervensystem gebundene Energie nennen wir Trauma. Somit definiert SE Traumata als die biologisch unvollständige Antwort des Körpers auf eine als lebensbedrohlich erfahrene Situation.

Im Unterschied zu anderen Trauma-Behandlungs-Methoden arbeitet SE weniger mit dem Ereignis als Ursache des Traumas, sondern vielmehr mit der Reaktion des Körpers auf dieses Ereignis.

Welche Folgen hat ein Trauma?

Wenn diese Energien nicht gelöst sind, reagiert der Organismus als würde die Bedrohung weiterhin bestehen. Die in der Gegenwart zu beobachtenden Verhaltensmuster, Reaktionsweisen, Überzeugungen, Gefühle und Gedanken der Person sind oft noch mit den erschreckenden Erfahrungen der Vergangenheit gekoppelt. Für die Betroffenen entstehen verwirrende, beängstigende psychische und somatische Symptome, wie beispielsweise Übererregbarkeit, Ängste, Panik, Depressionen, Schlaflosigkeit, Bindungsunfähigkeit oder chronische Schmerzen.

Wie funktioniert Somatic Experiencing©?

Mit SE wird das traumatische Ereignis körperlich und geistig neu verhandelt. Dabei ist nicht das Ereignis selbst entscheidend, sondern vielmehr die Reaktionsweise des Nervensystems, d. h. wie die physiologischen Regulationskräfte mit der Bedrohung fertig geworden sind. Mit Somatic Experiencing© ist es möglich, ohne Inhalt oder Erinnerung zu arbeiten, wenn das Ereignis zu belastend erscheint. Eine mögliche Retraumatisierung bei der Aufarbeitung wird vermieden, indem die im Nervensystem gebundene Energie schrittweise zur Entladung kommt.

Wesentliche Elemente im Heilungsprozess sind:
Ressourcenbildung, Erdung und das Nachspüren (Tracking) der Körperempfindungen, der Verhaltensweisen, Gefühle, Gedanken, der Bilder und Bewegungen.

Peter A. Levine, der Begründer des Somatic Experiencing©

Peter A. Levine erwarb Doktorate in medizinischer und biologischer Physik, sowie in Psychologie. Während der Entwicklung des Space Shuttle arbeitete er als Stressberater bei der NASA.

In den 1970er-Jahren beobachtete Peter A. Levine Wildtiere in lebensbedrohlichen Situationen. Damit begann ein intensives Studium zum Thema Schock und Trauma, das in zahlreichen Publikationen Niederschlag fand. Seine besondere Aufmerksamkeit galt dem Totstellreflex. Seine Erkenntnisse aus der Tierwelt übertrug Peter A. Levine auf den Menschen und entwickelte in den letzten Jahrzehnten "Somatic Experiencing©".

Weitere Informationen zum Somatic Experiencing© finden Sie unter www.somatic-experiencing.de